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Der Kindergarten

Mit dem Beginn der Kindergartenzeit beginnt für alle Eltern und Kinder ein neuer und aufregender Lebensabschnitt. Es gibt kein Rezept für den besten Kindergarteneinstieg, aber einige Tipps, mit denen euch der Übergang eventuell leichter fällt und auch der Spaß an der Trennung nicht verloren gehen muss. Gerade in dieser Zeit braucht dein Kind dich als Unterstützung und als sichere Basis. Auch dein offenes Ohr für spannende Kindergartengeschichten wird benötigt.

Die wichtigsten Tipps zuerst

Bildnummerierung eins
Stärke das Selbstbewusstsein deines Kindes. So wird ihm die Trennung leichter fallen.
Bildnummerierung zwei
Es ist ganz normal, dass der Abschied anfangs schwerfällt. Bleibe dennoch ruhig und fröhlich.
Bildnummerierung drei
Habe Geduld mit deinem Kind. Setze es nicht unter Druck, wenn es noch etwas mehr Zeit braucht.
Bildnummerierung vier
Lasse den Kindergartenbesuch immer zu etwas Schönem und Positivem werden. Sei interessiert an dem, was dein Kind erlebt hat und sprich positiv vom Kindergarten.
Bildnummerierung fünf
Lasse dein Kind auch ab und zu von vertrauten Personen, wie Oma und Opa betreuen. So wird ihm die Trennung leichter fallen.
Bildnummerierung sechs
Wählt einen Kindergarten, in dem ihr euch beide wohlfühlt. Falls dies nicht der Fall ist, ist es völlig in Ordnung die Betreuung zu wechseln.
Bildnummerierung sechs
Schaut euch im Vorhinein Bücher über den Kindergarten an. So wird deinem Kind schon vorher vieles vertraut sein.
Bildnummerierung sechs
Sprich mit deinem Kind über den Kindergartenbesuch. Frage, worauf es sich freut oder wovor es möglicherweise Angst hat.
Bildnummerierung sechs
Beziehe dein Kind in die Besorgungen für den Kindergarten mit ein. Lass es einen Beutel oder eine Trinkflasche selbst aussuchen.
Bildnummerierung sechs
Lasse dein Kind anfangs ein Kuscheltier mitnehmen. So hat es etwas Vertrautes bei sich.

Fragen und Antworten,

Ab wann sollte ich mein Kind in den Kindergarten geben?
Es gibt keinen allgemeingültigen Zeitpunkt, ab dem dein Kind in den Kindergarten gehen soll oder kann. Die Altersphasen hängen auch ganz von den unterschiedlichen familiären Bedingungen ab. Manche Eltern müssen zeitig nach der Geburt wieder arbeiten gehen und ihr Kind deshalb schon sehr früh in die Krippe geben. Andere Kinder kommen erst kurz vor dem Schuleintritt in den Kindergarten. Beides kommt ebenso oft vor, als wenn dein Kind mit zwei oder drei Jahren in den Kindergarten geht. Wichtig ist, dass dein Kind in seiner Persönlichkeit schon etwas gefestigt ist und aktuell nicht zwischen zwei Entwicklungsphasen steckt. Das könnte die Trennung und die Eingewöhnung deutlich erschweren. Du kennst dein Kind am besten. Achte auf alle Signale. Eventuell ist es aktuell in der Trotz- oder Fremdelphase? Dann warte lieber noch etwas. Wenn du aber merkst, dass dein Kind vom Alltag langsam gelangweilt ist und es gerne Kontakt mit anderen Kindern aufnimmt, dann kann es nun der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg in den Kindergarten sein.

Wie finde ich den richtigen Kindergarten?
Es ist nicht einfach, den perfekten Kindergarten zu finden. Zunächst müsst ihr euch gemeinsam entscheiden, welchen Schwerpunkt der Kindergarten haben soll. Wollt ihr ein bestimmtes Konzept? Soll dein Kind etwas Spezielles erlernen oder sollte die Betreuung sehr liberal eingestellt sein? Schaut euch in der Umgebung um welche Kindergärten es gibt. Auch die Betreuungszeiten spielen eine Rolle, da nicht jeder Kindergarten ganztags geöffnet hat, ihr das aber eventuell benötigt. Schreibe dir alle Fragen, die dir einfallen, am besten auf. Frage in Kindergärten direkt nach Gesprächsmöglichkeiten oder Rundgängen. Es ist sehr wichtig, dass sich dein Kind, aber auch du, sich im Kindergarten wohl fühlt.

Was sind Träger der Kindergarten und worin unterscheiden sie sich?
Jeder Kindergarten hat einen sogenannten Träger, der ihn verwaltet. Der Träger hat die Gesamtverantwortung für die Einrichtung inne und entscheidet über das pädagogische Konzept.

 

  • Konfessionelle Träger integrieren die Kinder traditionsgemäß in die Kirchengemeinde und die damit zusammenhängenden Aktivitäten.
  • Freigemeinnützige Träger orientieren sich meist an ähnlichen Werten wie die kirchlichen Einrichtungen und sind stark am Gemeinwohl interessiert. Die einzelnen Träger sind meist in freien Wohlfahrtsverbänden organisiert. Zu diesen zählen zum Beispiel die Caritas, das Diakonische Werk, das Rote Kreuz oder die Arbeiterwohlfahrt.
  • Elterninitiativen sind meist eingetragene Vereine, die sich häufig unter den paritätischen Verbänden vereinigen. Sie agieren selbständig und formulieren ihr eigenes Konzept.
  • Immer häufiger sind Einrichtungen privater Träger zu finden, die Kindergärten frei gewerblich, das heißt kommerziell, betreiben. Soweit diese die Vorschriften der jeweiligen Landeskindergartengesetze beachten, werden sie ebenfalls als Kindertagesstätten anerkannt und gefördert.
Was ist besser? Kindergarten oder Tagesmutter?
Es kann nicht so einfach gesagt werden, ob eine Betreuungseinrichtung besser ist oder eine private Tagesmutter. Beides sind unterschiedliche Konzepte der Betreuung und haben jeweils spezielle Vor- und Nachteile. Es kommt ganz auf den Charakter und die Vorlieben der Eltern an. Die Betreuung bei einer Tagesmutter ist familienähnlicher. Die Gruppengröße ist viel kleiner und es entsteht meist eine andere Bindung zwischen Kind und Betreuungsperson. Mit einer Tagesmutter können Zeiten und Werte individueller abgesprochen werden. Eine Betreuungseinrichtung hat meist eine umfangreichere Ausstattung und Qualifikationen. Es bedarf einer Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen um abzuwägen, worauf es einem bei der Betreuung ankommt.

Wie, wo und wann muss ich mein Kind im Kindergarten anmelden?
Wie? Die Anmeldung für den Kindergarten kann in Deutschland je nach Kommune und Kindergarten stark variieren. Neben den Formalitäten unterscheidet sich zum Beispiel auch der Zeitraum für die Anmeldung im Kindergarten.

 

Wann? Die Anmeldung im kommunalen Kindergarten kannst du unmittelbar nach der Geburt deines Babys durchführen. Die Anmeldefrist endet in den meisten Einrichtungen spätestens zwei bis sechs Monate vor dem gewünschten Betreuungsbeginn des Kindes.

Wo? Für die Anmeldung im städtischen bzw. kommunalen Kindergarten kannst du dich direkt an das zuständige Jugendamt wenden. Hier erhältst du neben der Auflistung der Kindergärten auch die notwendigen Antragsformulare.
Für eine Anmeldung in einem Berliner Kindergarten erhältst du hier alle weiteren Informationen:  Berlin.de/Tagesbetreuung/Anmeldung

Auswahlkriterien, die bei einer Aufnahme eine Rolle spielen: Eintrittsalter, Wohnortnähe, Familienstand (Alleinerziehende werden bevorzugt), Betreuungszeit, Gruppenzusammensetzung, Geschwister

Kindergartenkonzepte

Den passenden Kindergarten zu finden, ist oft wie das Suchen nach der Nadel im Heuhaufen. Vielfältige Angebote machen es meist nicht einfach, sich zu entscheiden. Zunächst muss das passende Konzept gefunden werden. Jede Kindertageseinrichtung ist nach einem bestimmten Konzept, also nach Leitlinien aufgebaut, an denen sich der Alltag im Kindergarten ausrichtet. Hier eine kleine Führung durch eine Auswahl der verschiedenen Konzepte:

Montessori:

  • „Hilf mir, es selbst zu tun!“ so lautet das Motto der Montessori-Pädagogik.
  • Die individuellen Bedürfnisse des Kindes stehen im Mittelpunkt.
  • Unabhängigkeitsbestrebungen werden unterstützt und respektiert.
  • Erzieher sind helfende Begleiter.

Waldorf:

  • Ein gleichmäßiger Tagesablauf sorgt für Stabilität und Geborgenheit.
  • Kinder lernen, indem sie andere nachahmen.
  • Erziehende Personen dienen als Vorbilder, die soziale Verhaltensweisen, Werte oder den Umgang mit der Natur vorleben.
  • Es wird viel Wert auf den Kontakt mit Naturmaterialien gelegt.

Elterninitiativen:

Elterninitiativen gründen Gruppen von Eltern, wenn sie einen Kindergarten mit gewissen Schwerpunkten haben möchten, den es so in der unmittelbaren Umgebung(noch) nicht gibt.

  • Waldkindergarten: Kindergartenalltag fast komplett in der Natur
  • Freinet-Prinzip: Selbstbestimmung der Kinder
  • Zweisprachiger Kindergarten: Eine zweite Sprache wird im Kindergarten gesprochen
  • Bewegungskindergarten: Spezielle Sportarten werden angeboten, der Schwerpunkt liegt auf täglicher Bewegung
  • Musikkindergarten: Instrumente werden erlernt

Checkliste bei der Kindergartensuche:
Worauf kommt es an?

 

Hier eine Auswahl an wichtigen Fragen – an dich selbst und an den Kindergarten:

  • Wohnortnähe
  • Öffnungszeiten
  • Kosten
  • Träger
  • Engagement der Eltern erwünscht/gefordert
  • Gruppengröße
  • Personalschlüssel (Auf wie viele Kinder kommt ein/e Erzieher/in)
  • pädagogisches Konzept
  • Ablauf der Eingewöhnung
  • Aufteilung von Gruppen (nach Alter)
  • Integration/Inklusion
  • freies Spielen
  • Räume und Ausstattung
  • Rückzugsmöglichkeiten
  • Hygiene
  • Zusatzangebote (Sport, Musik, Basteln, Ausflüge)

Die Eingewöhnung

 

Das Berliner Eingewöhnungsmodell wird von einer Vielzahl von Betreuungseinrichtungen durchgeführt. Die Kinder werden hier auf eine sehr sanfte Art von ihren Eltern und der neuen Bezugsperson an die neue Umgebung gewöhnt.

In dem Video wird dieses Eingewöhnungsmodell mit einem Beispiel erklärt.

Besonders wichtig bei der Eingewöhnung ist die Ruhe und Geduld deinerseits. Dein Kind wird sich in der neuen Umgebung nur wohlfühlen können, wenn auch du das tust und dich auf die neue Situation einlässt. Richte dich bei der Eingewöhnung ganz nach dem Tempo deines Kindes.

Videos

Ein Lied für alle Kindergartenkinder zum Mitsingen:

https://www.youtube.com/watch?v=QJj-9VrPwDw

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