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Toleranz

Kinder entwickeln sich bis zum dritten Lebensjahr völlig wertfrei gegenüber anderen Personen. Sie beurteilen Menschen nicht nach dem Aussehen, sondern wie sie sich ihnen gegenüber verhalten. Erst nach dieser Phase beginnen die Kinder sich zu gruppieren. Nach Interessen, Freunden oder Geschlechtern. Diese Entscheidungen sind wichtig und tragen maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Es ist wichtig, dass Kinder in dieser Zeit ihre eigenen Entscheidungen treffen können, genauso wichtig ist es aber auch, Andere zu akzeptieren, zu tolerieren und auch wertzuschätzen.

Die wichtigsten Tipps zuerst

Bildnummerierung eins

Sei deinem Kind ein Vorbild. Es registriert Gesagtes und Handlungen von dir anderen Personen gegenüber und wird diese nachahmen wollen.

Bildnummerierung zwei

Geht respektvoll mit anderen Menschen und Dingen um.

Bildnummerierung drei

Beziehe dein Kind in Entscheidungen mit ein. So kann dein Kind lernen, eigenständig und begründet Entscheidungen zu treffen.

Bildnummerierung vier

Unterstütze dein Kind darin, Kontakte zu anderen Kindern aufzubauen.

Bildnummerierung fünf

Stärke das Selbstbewusstsein deines Kindes. So wird es die Kraft und den Mut haben, offen durch die Welt zu gehen.

Bildnummerierung sechs

Interessiert euch für andere Kulturen. Es gibt viele spannende Dinge zu entdecken.

Bildnummerierung sechs

Schaut euch Bilderbücher an oder lest Geschichten über das Anderssein.

Bildnummerierung sechs

Erkläre deinem Kind die Wichtigkeit von Mitgefühl. Bestärke es, wenn es Mitgefühl anderen Personen gegenüber zeigt.

Fragen und Antworten,

 

Mein Kind lässt es nicht zu, wenn jemand anderes mit seiner/ besten Freund/in spielen möchte. Wie soll ich mich verhalten?

Es ist ganz normal, wenn Kinder etwas liebgewonnenes nicht teilen möchten. Das gehört zu ihrer Entwicklung dazu. Dennoch muss das Teilen und Nachgeben gelernt werden, erst recht in Bezug auf einen anderen Menschen. Erkläre deinem Kind, dass sein/e Freund/in genauso Entscheidungen treffen möchte, wie es selbst. Jeder darf selbst entscheiden, mit wem er wann spielen möchte. Verdeutliche das deinem Kind mit einem Beispiel von dir selbst. Gib deinem Kind trotzdem das Gefühl, dass du es verstehst.

Wie vermittle ich meinem Kind wichtige Werte?

Zunächst müsst ihr euch innerhalb eurer eigenen Familie bewusst machen, welche Werte für euch persönlich wichtig sind. Ist es ein respektvoller Umgang miteinander oder auch ein bestimmtes Ritual, wie zum Beispiel ein gemeinsames Abendessen? Die Werte können ganz unterschiedlich aussehen und sehr allgemein gehalten oder aber auch genau formuliert sein. Das liegt ganz bei euch. Versuche so früh wie möglich anzufangen, deinem Kind diese Werte näher zu bringen. Kinder ahmen immer ihre Eltern nach, daher ist es unheimlich wichtig, dass du deinem Kind diese Werte auch vorlebst. Halte dich selbst an diese Regeln, so wird es deinem Kind leichter fallen, sich daran zu halten. Wenn dein Kind etwas älter ist, dann sprich mit deinem Kind über diese Werte. Erkläre ihm, warum sie für euch wichtig sind und ihr sie gewählt habt.

Im Kindergarten sind so viele Nationalitäten auf einmal. Ist das gut für mein Kind?

Ja, das ist in der Regel immer gut für ein Kind. Wichtig hierbei ist nur, dass die Erzieher mit dieser Situation umzugehen wissen. Kinder profitieren unheimlich aus dieser für sie so spannenden Zeit. Sie sind von Geburt an neugierig und wissbegierig. Fremde Kulturen, neue Sprachen oder Akzente sind für Kinder aufregend. Sie hinterfragen vieles und sind zu dieser Zeit noch frei von Vorurteilen. Durch Projekte zu den verschiedenen Nationalitäten lassen sich Möglichkeiten schaffen, diese spielerisch in einer geborgenen Atmosphäre kennenzulernen. Deine Aufgabe ist es, dein Kind bei diesen Erfahrungen zu unterstützen. Du hörst deinem Kind zu, wenn es erzählt, was es erlebt hat und bietest Anreize, noch mehr zu erfahren.

Toleranz in den verschiedenen Bereichen

Toleranz in den verschiedenen Bereichen

Es ist wichtig, möglichst in allen Bereichen des Lebens den Mitmenschen tolerant und respektvoll gegenüber zu treten. Leider erfahren unterschiedliche Bereiche oder Personengruppen diese so sehr benötigte Toleranz dennoch oftmals nicht, zum Beispiel:

  • Menschen mit Behinderungen
  • alte Menschen
  • Personen mit Migrationshintergrund oder Flüchtlinge
  • ausgegrenzte Personen
  • Menschen mit den verschiedensten Religionen

Hier sollte besonders auch schon bei den Kleinsten auf ein tolerantes und verständnisvolles Miteinander geachtet werden.

Offenheit gegenüber anderen Kulturen fördern

Hier kann jeder aktiv werden. Es geht darum, den Kindern die verschiedenen Kulturen und Religionen näher zu bringen. Kontakt zu Menschen aufzubauen, die anders sind.

  • Kocht zuhause internationale Gerichte.
  • Lernt vor einem Urlaub in einem anderen Land ein wenig von der Sprache.
  • Besucht die Gotteshäuser verschiedener Religionen.
  • Geht in Museen oder andere Ausstellungen über die unterschiedlichsten Kulturen.
  • Besucht zusammen Feste von örtlichen sozialen Einrichtungen, wie z.B. Diakonie, DRK, Caritas usw.
  • Ladet beispielsweise einmal eine Familie aus dem Kindergarten, die aus einem anderen Land kommt, zu euch ein.

Das sind nur einige Beispiele, die euren Kindern helfen können offen gegenüber Fremdem zu sein und davon auch zu profitieren.

Das Positive in anderen Menschen sehen

Vorurteile machen oftmals einen großen Teil des Alltags aus. Sie beeinflussen deine Meinung über Personen, die du nur flüchtig kennst oder zum ersten Mal siehst. Es hilft, diese Vorurteile einfach mal abzulegen und den Menschen ganz unverfänglich kennenzulernen. Wir können daraus nur profitieren und viele neue Dinge erfahren.

Versucht, euch am Ende eines Tages kurz zu notieren, was ihr Positives aus einem Gespräch oder einer Interaktion mitnehmen konntet, wenn ihr dabei auf Vorurteile gänzlich verzichtet habt. Ihr werdet sehen, dass es sich lohnen wird.

Die 5 wichtigsten respektvollen Verhaltensweisen

 

Die 5 wichtigsten respektvollen Verhaltensweisen

Toleranz bedeutet auch Respekt voreinander. Es ist wichtig, dass dein Kind lernt andere Menschen zu respektieren und auch respektvoll mit ihnen umzugehen. Hier die wichtigsten Verhaltensweisen auf einen Blick:

Grüßen: Je nach Kultur und Religion fällt das Grüßen unterschiedlich aus. Dennoch wird das Gegenüber wertgeschätzt, in dem man es grüßt.

Blickkontakt bei Gesprächen: Blickkontakt muss kein Anstarren bedeuten. Es weist lediglich auf die Aufmerksamkeit hin, die man dem Gegenüber entgegenbringt.

Zuhören und ausreden lassen: Zuhören und auch ausreden lassen ist ein wichtiger Baustein der Interaktion zwischen zwei Personen, der ein respektvolles Gespräch entstehen lässt.

Körpersprache: Auch die Körpersprache trägt zu einem respektvollen Gespräch bei. Dem Gegenüber sollte man offen und freundlich gegenübertreten und sich von ihm nicht abwenden.

Kritik äußern und annehmen: Kritik muss konstruktiv und begründet abgegeben werden, ohne jemand Anderen verletzen zu wollen. Genauso muss Kritik angenommen werden, auch wenn man nicht der gleichen Meinung ist.

Videos

Video

Hier ein Video auf Arabisch mit deutschen Untertiteln, das ein tolerantes und respektvolles Zusammenleben in Deutschland anschaulich beschreibt und erklärt.

Schulprojekt zum Thema Toleranz

Eine Berliner Grundschule hat eine Projektwoche zum Thema Toleranz auf vielfältige Weise durchgeführt. In einem Video des RBB wurde diese Projektwoche sehr informativ mit vielen Ideen vorgestellt.

Wie tolerant bist du?

Hier kannst du einen Test machen, der deine Toleranz gegenüber anderen Menschen und Meinungen prüft.

Am 3. Oktober eines jeden Jahres findet der bundesweite „Tag der offenen Moschee“ statt.

Hier gibt es eine Liste von buddhistischen Tempeln in Deutschland, die man besichtigen kann.

Wenn ihr mal eine Synagoge besuchen möchtet, gibt es hier eine Liste, auf der ihr die nächstgelegene suchen könnt.

Das hier ist eine tolle Seite über die verschiedenen Religionen, extra für Kinder. Hier gibt es Spiele, Tipps, Umfragen und Quizze über alle Religionen.

Auf dieser Homepage gibt es eine Liste mit deutschen Kindermuseen die oft Ausstellungen zum Thema Toleranz anbieten.

Und noch mehr Bücher