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Kinder und Wut

Auch Kinder haben das Recht, mal wütend zu sein. Sie finden alles doof und wollen das auch zum Ausdruck bringen. Wut ist ein ganz natürliches Gefühl, genauso wie Freude und Glück. Dennoch müssen Kinder lernen, ihre Wut nicht ungebremst heraus zu lassen. Eltern müssen Kindern wiederum Gefühlsausbrüche zugestehen, ihnen aber trotzdem helfen, damit umzugehen und sie anschließend wieder aufzuheitern. Kinder wissen oft nicht woher ihre Wut kommt und bereuen Gesagtes danach. Gerade deshalb benötigen sie starken Halt ihrer Eltern, um diese große Entwicklungsaufgabe meistern zu können.

Unser Vorlesevideo mit Tipps und Tricks wie man das Buch „Knut hat Wut“ aus der Librileo-Bücherbox spannend vorlesen kann.

Die wichtigsten Tipps zuerst

Bildnummerierung eins

Versuche, dich nicht vom Wutanfall deines Kindes anstecken zu lassen.

Bildnummerierung zwei

Bleibe ruhig aber konsequent im Umgang mit deinem Kind.

Bildnummerierung drei

Zeige Verständnis für die Gefühle deines Kindes. Lasse dir von ihm erklären, warum es wütend ist. Eventuell könnt ihr schnell eine Lösung finden.

Bildnummerierung vier

Tröste dein Kind nach einem Wutanfall. Es ist sehr aufgewühlt und braucht nun Geborgenheit.

Bildnummerierung fünf

Bestrafe dein Kind nicht für einen Wutanfall. Es sind ganz natürliche Gefühle, die aus ihm heraus sprudeln.

Bildnummerierung sechs

Vermeide Situationen, die dein Kind überfordern. Aus Überforderung folgt meist Wut über die Situation.

Bildnummerierung sechs

Übe mit deinem Kind, Situationen und Gefühle zu benennen bzw. zu erklären. So kann es dir sagen, warum es wütend ist.

Bildnummerierung sechs

Mache deinem Kind deutlich, dass körperliche Wutausbrüche wie Schlagen oder Schubsen nicht gewollt sind.

Bildnummerierung sechs

Gehe selbst mit einem guten Beispiel voran. Erkläre, warum du wütend bist und sei nicht nachtragend.

Fragen und Antworten

 

Was sind die Auslöser für einen Wutausbruch?

Wutausbrüche entstehen meist dann, wenn Kinder gestresst oder überfordert sind. Kinder bemerken, dass sie nicht weiterkommen oder zu viele Reize um sie herum sind. Folglich müssen sie ein Ventil finden. Dieses Ventil ist dann meist ein Wutausbruch. Andere Gründe für Wut können auch ein mangelndes Selbstwertgefühl oder zu wenig Zuwendung sein. Wenn Kinder das Gefühl haben, dass ihnen nicht genug Wertschätzung oder Liebe entgegengebracht wird, entsteht Frust, der oft in Wut mündet. Bleibt die Unzufriedenheit bestehen, dann häufen sich die Wutanfälle. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass Eltern versuchen, sich in das Gefühlsleben ihres Kindes hineinzuversetzen und ihnen mit Unterstützung entgegenkommen.

Ist mein Kind nur wütend oder aggressiv?

Wut und Aggressionen sind sich zwar recht ähnlich, allerdings muss man beide Gemütszustände sehr unterschiedlich betrachten. Wütend wird dein Kind, wenn es überfordert, frustriert oder auch körperlich oder seelisch verletzt wurde. Wut entsteht aus der Situation heraus. Das Kind wird von seinen Gefühlen übermannt und kann nicht klar denken. Aggression entsteht auch im Inneren, dennoch möchte die Person gezielt andere Personen verletzen. Die Äußerungen zielen auf andere Personen ab. Es ist völlig normal, dass ein Kind ab und zu schreit, sich weigert oder sich auch einfach mal hinschmeißt. Kann sich dein Kind trotz der Aufregung aber auch wieder beruhigen? Das ist wichtig für den Umgang mit dieser Wut. Dein Kind sollte auch nach gewisser Zeit loslassen können. Aggressionen werden besonders durch körperliche Wutausbrüche deutlich. Falls dies der Fall ist, kannst du dich an deinen Kinderarzt oder an andere Beratungsstellen wenden, um Hilfe zu erhalten.

Wut spielerisch rauslassen

Wut spielerisch rauslassen

Wenn Kinder voller Wut sind, sollten sie sich auspowern können. Körperliches Auspowern beugt Auseinandersetzungen vor und die Kinder fühlen sich anschließend befreiter. Hier ein paar Beispiele die schnell auspowern:

  • ein paar Runden im Garten rennen.
  • den Flur entlang flitzen.
  • auf einem Trampolin hüpfen.
  • kräftig Schaukeln.
  • eine wilde Kissenschlacht

Es ist aber sehr wichtig, dass du dein Kind nach dem Auspowern zur Ruhe kommen lässt. Es muss lernen, sich zu entspannen.

 

Lass dein Kind brüllen wie ein Löwe.

Die klassische Yoga-Übung eignet sich hierfür am besten und entspannt gleichzeitig. Es sitzt auf seinen Fersen und hat die Hände zunächst auf den Oberschenkeln liegen. Doch nun wird es zum Löwen, richtet den Oberkörper drohend auf, streckt seine Hände nach oben und spreizt seine Finger, die zu gefährlichen Krallen werden. Es atmet durch die Nase ein, reißt die Augen weit auf und atmet aus, indem es die Zunge so weit wie möglich herausstreckt und dabei laut wie ein Löwe brüllt.

 

Baue mit deinem Kind eine „Meckerhöhle“.

Lass dein Kind immer dann, wenn es wütend ist, eine Höhle unter dem Couchtisch oder im Kinderzimmer bauen. Das Schleppen der Decken und Kissen lenkt dein Kind bereits von der Wut ab. Wenn es dann in der Höhle sitzt, kann es so viel meckern, schreien oder in die Kissen hauen, wie es möchte.

Kinder und Gefühle

Kinder und Gefühle:Umgang spielerisch fördern

Im Laufe der Kindheit spielen die Gefühle, aber auch ihre Äußerung eine immer größere Rolle. Kinder können bedrückt sein oder möchten über ihre Gefühle nicht sprechen. Jüngere Kinder äußern sich mit einem Wutanfall, ältere Kinder ziehen sich zurück. Es ist aber wichtig, dass Kinder lernen über ihre Gefühle zu sprechen, auch um ihnen helfen zu können mit ihrer Wut oder Verzweiflung umzugehen.

Kinder können Gesichter aus einer Zeitung ausschneiden und sammeln. Die verschiedenen Gesichtsausdrücke und Gefühlsregungen werden gemeinsam sortiert und besprochen.

Bei der Stimmungsuhr wird ein Kreis aus Pappe in vier Felder unterteilt. In diese Felder werden vier verschiedene Gefühle eingetragen, wie zum Beispiel glücklich, traurig, wütend oder ängstlich. Außerdem wird in der Mitte ein beweglicher Zeiger befestigt. Kinder können nun zeigen, in welcher Stimmung sie sind.

In einem Familienkummerkasten können Schulkinder ihre Sorgen aufschreiben oder auch dem Ärger über ihre Eltern Luft machen. Ein alter Schuhkarton wird beklebt und mit einem Schlitz versehen. An einem festen Tag in der Woche, vielleicht am Sonntag, werden mit der ganzen Familie die Probleme besprochen. Ein toller Effekt für Kinder: Sie lernen, Gefühle wie Wut und Enttäuschung in Worte zu fassen.

Videos

Entspannungsübungen für Kinder

Um Wutausbrüchen vorzubeugen und auch für den restlichen, mitunter stressigen Alltag deines Kindes, sind gezielte Entspannungsübungen sinnvoll und einfach schön. Ihr könnt die Übungen gemeinsam machen, so macht es noch mehr Spaß und entspannt euch beide.

Mehr Infos

Kinder aufheitern:

Wie man sein Kind schnell wieder aufheitern kann, wird euch auf dieser Seite sehr ausführlich erklärt:

Weg mit der Wut!

101 Spiele zur Konflikt- und Gefühlsbewältigung

„In diesem Buch finden Sie zahlreiche Spiele gegen die Riesenwut im Bauch, mit denen die Kinder lernen, solche Gefühlswellen gewaltfrei und konstruktiv auszuleben. Ob ein Knautsch-Ball zum Wut-Auskneten oder eine Atemübung zum Wut-weg-Atmen – mit diesen einfachen Spielideen geben Sie den Kindern kleine Sofort-Hilfen an die Hand, falls die nächste Gefühlswelle wieder einmal im Anmarsch ist.“

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