Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt. (Volksweisheit)

In unser aller Leben gibt es bedeutsame Lebensereignisse. Viele von uns werden sich garantiert noch an ihren ersten Tag in der Kita oder vor allem an ihre Einschulung erinnern. An die damit verbundene Aufregung, Vorfreude, aber auch vielleicht an Unsicherheit oder Angst vor dem kommenden Neuen.

Nun ist es bald wieder so weit, nur diesmal seid ihr die Eltern. Ein neues Kita – Jahr, ein neues Schuljahr beginnt. Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sie in eine Kita gehen werden und für viele Vorschulkinder beginnt mit dem neuen Schuljahr der spannende Start in eine ganz neue Lebensphase. Wer ist wohl aufgeregter, was diese Veränderungen im Leben der ganzen Familie mit sich bringen werden – das Kind, die Eltern? Wie gestaltet man solche Übergänge möglichst gut, was ist alles zu bedenken, wer ist alles noch daran beteiligt?

Die Kinder:

In die Kita zu gehen oder ein Schulkind zu werden bedeutet für die Kinder, einen enormen Schritt in Richtung Selbständigkeit zu bewältigen. Die Kinder, die in eine Kita gehen, machen erstmals die Erfahrung, dass die Eltern nicht mehr rund um die Uhr für sie da sein werden, ein wichtiger Ablösungsprozess findet statt. Sie werden lernen, dass es andere Strukturen gibt, andere wichtige Bezugspersonen, sie werden lernen, in einer Gruppe von Kindern zurecht zu kommen und sie werden erleben, dass sie wichtig sind, aber sich nicht mehr alles um sie allein dreht. Wenn ein Kind zur Schule kommt steigen die Anforderungen nochmals. Jetzt gilt es, auch bestimmten Leistungserwartungen gerecht zu werden, nicht mehr alles ist Spiel und nicht alles macht immer nur Spaß. Und für alle Kinder ist natürlich die allerwichtigste Frage: Werde ich auch neue Freunde finden?

Die Eltern:

Im Vorfeld solcher Übergänge – mein Kind kommt in die Kita oder mein Kind wird ein Schulkind – stellen sich Eltern viele Fragen: Welches ist die richtige Kita/Schule für mein Kind? Worauf muss ich achten? Wird sich mein Kind wohlfühlen? Wie schaffe ich es, mein Kind loszulassen? Was mache ich, wenn Probleme auftreten?

Einschulung

ErzieherInnen/LehrerInnen:

Was für Kinder werde ich in meiner neuen Gruppe/Klasse haben? Wie schaffe ich mit ihnen und den Eltern einen guten Start?

„Und in jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ Hermann Hesse

Wie können solche Anfänge und Übergänge gut gelingen?

Meist sind es längere Prozesse, die z.B. beim Eintritt in den Kindergarten schon lange vor dem „wichtigen“ ersten Tag beginnen und erst abgeschlossen sind, wenn das Kind sich in der Kita richtig eingelebt hat. Positiv gestalten bedeutet für mich vor allem eine gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten, vor allem auch mit dem Kind. In vielen Kitas gibt es inzwischen durchdachte Eingewöhnungsmodelle, die den Kindern einen guten Start in die neue Lebensphase sichern sollen. Die Eltern werden dabei von der (Bezugs-)Erzieherin eng mit einbezogen. Sich Zeit nehmen können ist ein weiterer wichtiger Faktor und vor allem der Aufbau von Vertrauen.

In die Vorbereitungen auf den 1. Schultag kann man die Kinder eng mit einbeziehen. Ihr könnt die Schulmappe gemeinsam aussuchen oder den zukünftigen Schulweg abgehen. Der Tag der Einschulung wird in vielen Familien als wichtiger Höhepunkt im Leben des Kindes und als Fest im Kreis der Familie gefeiert.

Vor allem kommt es darauf an, dass ihr euer Kind auf die neuen Lebensabschnitte gut vorbereitet und dass ihr sie dafür selbstbewusst und stark macht. Vielleicht werdet ihr ein bisschen wehmütig sein, wenn sie irgendwann „Tschüss“ rufen und wegflitzen zu ihren Freunden ohne sich noch mal umzudrehen, aber ihr werdet auch stolz sein, gemeinsam mit eurem Kind einen neuen Lebensbaustein gesetzt zu haben.

Text: Angelika

Bild: Pinterest, Pinterest,