Ich bin in einem kleinen Haus, in einem kleinen Dorf in Sachsen Anhalt aufgewachsen. Ich hatte eine schöne Kindheit. Meine Eltern haben mich geliebt und meine Kindheit so schön, wie möglich gemacht. Dinge, die mir besonders gefallen haben, gebe heute ich an meine Kinder weiter. Dinge, die mir nicht gefallen haben, versuche ich zu meiden, obwohl es natürlich schwer ist, die Dinge, die einem vorgelebt wurden so einfach abzulegen. Ich bin nicht reich und auch nicht überdurchschnittlich intelligent. Doch Geld und Intelligenz braucht man nicht um Kinder liebevoll zu erziehen. Ich erziehe sie mit Liebe, Traditionen und Konstanz. Auch noch etwas anderes gehört dazu, sie haben einen Zugang zu Bildung. Wir lesen Bücher, wir singen Lieder und gehen in Museen.
Ich bin mir sicher, meine Kinder werden tolle Erwachsene – egal, ob sie Friseur, Arzt, oder Künstler werden, egal ob homo- oder heterosexuell, darauf kommt es nicht an. Sie werden ihr Leben ganz normal leben können und es selbst in die Hand nehmen, denn ich werde sie darauf vorbereiten.
Der Teufelskreis
Das alles kann ich meinen Kindern mitgeben, weil ich selber so sozialisiert bin. Ich stehe morgens auf und starte in den Tag. Ich putze regelmäßig meine Wohnung, weil ich es nicht mag, wenn es dreckig ist, ich kuschele mit meinen Kindern und lese ihnen vor, weil ich es so gelernt habe und gerne mache. Wir feiern Feste, bereiten Überraschungen vor und kochen leckeres Essen. Das klingt ziemlich normal, doch leider geht es nicht allen Eltern so. Es gibt Eltern, die das alles nicht können. Manche Eltern haben es vielleicht selber nie erlebt oder schaffen es einfach nicht das Dilemma zwischen Wollen und Können zu überwinden. Sie haben nicht gelernt, es besser zu machen. 2 Mio. Kinder in Deutschland leben in Armut. Sie können sich nicht aussuchen, in welche Familie sie geboren werden. Weil Mama und Papa vielleicht selber mit der Situation unzufrieden oder überfordert sind, müssen die Kinder darauf hoffen, dass sich jemand mit ihnen beschäftigt, sie lobt und sie aufs Leben vorbereitet. Doch das ist schwer, hatten die Eltern eben häufig selber keine schöne Kindheit, wurden nicht geliebt, sind in Heimen aufgewachsen oder wurden vielleicht sogar misshandelt.
Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung
Wir haben ein Konzept entwickelt um diesen Eltern und Kindern zu helfen. Wir begegnen den Eltern auf Augenhöhe und sagen ihnen nicht was sie zu tun oder zu lassen haben. Von vielen Seiten werden sie beäugt und es wird ihnen aufgezeigt, was sie alles schlecht bzw. falsch machen. Unsere Bücherboxen sind so aufbereitet, dass die ganze Familie Spaß daran hat. In der Bücherbox ist ein Buch, eine Informationsflyer und ein Spiel. Wir erarbeiten die Informationen und das Spiel zusammen mit Pädagogen und unser Designer erstellt dann die Produkte. Alles ist so konzipiert, dass es leicht verständlich ist, modern und kindgerecht. Es soll Spaß machen, die Bücherbox auszupacken und sie zu entdecken. Unser Angebot richtet sich an Kinder von 0-6 Jahren. Insgesamt entwickeln wir momentan 24 Themen. 4 pro Altersgruppe. Denn die Bücherboxen werden den Familien vierteljährlich kostenfrei zugeschickt.
Text: Sarah Seeliger
Bilder: privat